
Gorbach
Wenn man die Stille zu Hause nicht mehr aushält, geht man in Gorbach auf ein Bier ins »Kippchen«. Oder zum Büdchen um die Ecke. Hier prallen sie aufeinander, am Rand der großen Stadt: Buchhalter, Lehrer, Musikerinnen, Schlachter, Junkies, Lkw-Fahrer, Polizistinnen. Es stellt sich die Frage, ob die Menschen den Ort machen, oder der Ort die Menschen. Der irre Ele, an seine Wohnung und den Rollstuhl gefesselt, erinnert sich an seine ruhmreiche Vergangenheit als stadtbekannter Kleinkrimineller. Filiz hat einen Mitschüler krankenhausreif geprügelt, weil der ihre Mutter beleidigt hat. Eine Radiomoderatorin schließt sich im Studio ein und rechnet on air mit ihrem Chef ab. Dass es zornig und laut zugeht, ist unvermeidlich. Zerbolesch aber findet die leisen und zartfühlenden Zwischentöne, erzählt von Empathie und Hoffnung zwischen Perspektivlosigkeit und alltäglicher Gewalt.
Pressestimmen
„Der irre Ele und die Polizistin rahmen diesen eng verzahnten Episodenroman ein, der mich auf den ersten Seiten faszinierte, dann ärgerte, zwischendurch regelrecht anwiderte und schließlich hellauf begeistert zurückgelassen hat. Deutscher Buchpreis, bitte zumindest auf die Longlist!“
Pressestimmen
„Zerbolesch wählt für seine Geschichten eine Vielzahl von Perspektiven, was, gerade wenn er die Täter lapidar erzählen lässt, nicht selten eine Zumutung darstellt. Dass er sich an der Realität orientiert, ist unübersehbar, und warum manche Viertel für Behördenvertreter nur schwer zugänglich sind, versteht man nach der Lektüre ein wenig besser.“